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Auf diesen Seiten erfahrt Ihr wie Ölbilder entstehen und was man dafür benötigt.


Zuerst jedoch ein paar Worte zur Ölmalerei an sich: Es ist ein sehr alte Technik, die schon im Mittelalter verwendet wurde. Die Farben werden zumeist aus pulverisierten Metalloxiden, welche mit Leinöl versetzt werden, hergestellt. Diese Farben haben eine sehr hohe Leuchtkraft und oft auch eine sehr hohe Lichtbeständigkeit. Leider trocknen Sie z.B. im Vergleich zu Acrylfarben sehr lange. Man kann dadurch aber auch sehr interessante Effekte erzielen.


Die benötigten Materialien

Diese Materialkunde richtet sich an diejenigen, die sich überlegen eine Ausrüstung zum Ölmalen anzuschaffen, wer schon malt, weis ja meist schon was er braucht.
Zunächst benötigt man mal einen Ölmalblock oder wer es stabiler mag, verwendet mit Leinwand bespannte Malpappe, die es in den gängigen Größen im Fachhandel gibt. Bilder, die man später ungerahmt aufhängen will, fertigt man am Besten auf einem fertig bespannten Keilrahmen an. Für den Anfang ist ein kleines bis mittleres Format (40 x 50 oder 50 x 60) schön, da diese recht handlich sind und sich leichter bearbeiten, sowie transportieren lassen.

Die benötigten Pinsel richten sich nach der Bildgröße und dem Motiv: Je größer das Formt und je gröber das Motiv, desto größer sollte der Pinsel sein. Als Grundausstattung sind Pinsel in den Größen von 6 bis 10 optimal. Man benötigt einen Flachpinsel aus Chinaborsten für dicken, pastosten Farbauftrag, einen Flachpinsel aus Rindshaar für glatte Flächen und einen kleinen Rundpinsel aus Rotmarder für sehr feine Details. Zunächst sollte man nicht zu viele Pinsel kaufen, jedoch unbedingt gute Qualität wählen, da Pinsel, denen beim Malen die Haare ausgehen, kein Vergnügen bereiten. Wer mag, kann auch mit sogenannten Kautschukpinseln experimentieren, mit diesen kann man Muster in die noch nasse Farbe kratzen.

Bei den Farben gilt das Gleiche wie bei den Pinseln: Wenige genügen, aber sie sollten von guter Qualität und Deckkraft sein, da man Zwischentöne ja aus diesen mischen kann. Am Besten nimmt man Zitronengelb, Kadmiumrot Mix, Kadmiumgrün, Kobaltblau, Umbra und Titanweiss. Vom Weiss kann man auch direkt eine große Tube nehmen, da dieses Zum Mischen in größeren Mengen benötigt wird. Bestimmte Farben sind sehr teuer, da sie aus seltenen Metalloxiden hergestellt werden, darauf sollte man beim Kauf achten, da hier eine kleine Tube schon mal locker 15 EUR kosten kann. Beim Umgang mit den Farben ist unbedingt darauf zu achten, dass man sie schlecht aus Textilien entfernen kann und einige giftig sind.

Weiterhin benötigt man eine nicht zu große oder schwere Palette (eine dünne Holz- oder Plastikplatte tuts auch), Terpentinersatz (hier tut es die große Flasche aus dem Baumarkt genauso, wie die kleine aus dem Künstlerbedarf), zwei alte Marmeladengläser zum Abfüllen des selbigen, Stofflappen oder Küchenkrepp und alte Zeitungen zum Abdecken der Malunterlage. Zum Beschleunigen der Trocknung z.B. des Hintergrundes kann man sogenannten Trocknungsbeschleuniger verwenden. Diesen sollte man in kleinen Mengen unter die Farbe mischen und beim Malen in einen Palettstecker abfüllen.

Eine Staffelei benötigt man nicht unbedingt, da man sein Bild auch an einen mit Zeitung abgedeckten Schrank od. Ähnliches lehnen kann. Ich habe mir nach einiger Zeit eine stabile Feldstaffelei gekauft, da diese auch Formate bis 1,20 m halten kann und sehr klein zusammenfaltbar ist, wenn man Sie nicht benötigt. Man sollte beim Kauf auf alle Fälle darauf achten, dass das Teil stabil steht

Wem die Suche nach den einzelnen Utensilien zu aufwendig ist, der kann sich auch einen dieser schönen Malkästen aus Holz kaufen (ist auch ein prima Geschenk). Hier findet man alle Farben, eine Palette und schon ein paar Pinsel drin.

Der Arbeitsplatz

Der Arbeitsplatz stellt in der Regel das größte Problem dar, da er hell sein sollte (möglichst Tageslicht), so groß, dass man seine Farben und sonstigen Utensilien hinlegen kann ohne ständig drüber zu stolpern und am Besten so, dass man dort auch alles nach dem Malen liegen lassen kann. Da das Ölmalen mit einer gewissen Geruchsentwicklung verbunden ist, sollte der Platz gut belüftet sein.
Wenn Ihr jetzt denkt: in einer Neubauwohnung ist dafür ja nie Platz - doch, es geht mit ein paar Kompromissen: Man nehme eine Ecke im Arbeitszimmer, die nicht zu dunkel und unmöbliert ist, breite dort auf dem Boden Zeitungen oder noch besser eine alte Wachstuchdecke aus und lege dort seine Leinwand und die Farben aus. Jetzt muss man seinen Lieben nur noch klarmachen, dass sie möglichst nix anfassen dort und dass man den Kram nach Beendigung der Arbeit auch wieder aufräumen wird und schon kann es losgehen. Zum Trocknen kann man seine Bilder dann auch mal für vier Wochen in eine staubfreie Abstellkammer oder den Keller verfrachten. So hat man mehr Platz.

Mischtechniken mit anderen Farben

Besonders bieten sich Acrylfarben an. Da sie sehr schnell trocknen kann man z.B. seine Hintergründe mit Ihnen malen und dann mit Ölfarben das eigentliche Motiv gestalten. Ich selbst verwende Acrylfarben nur, um Highlights, mit den nicht als Ölfarben erhältlichen Gold- und Silberfarben, zu setzen. Diese Farben trage ich erst zum Schluss auf.

Man kann auch bestimmte Flächen im Bild mit Blattgold, das es in verschiedenen Farben gibt, belegen. Das Blattgold haftet am Besten auf den Stellen an denen vorher keine Ölfarbe auf der Leinwand war. Aber auch etwas durchscheinendes Arbeiten auf bereits bemalten Flächen sieht interessant aus.

Man kann auch auf einen Teil der Leinwand alte Tageszeitungen (am Besten den Anzeigenteil ohne Bilder) aufkleben und diese dann leicht durchscheinend bemalen, das hat den Effekt einer Collage.

Entstehung eines Bildes nach Vorlage

Hat man eine Vorlage auf Papier oder im Internet gefunden, so sollte man zuerst das Format des künftigen Bildes festlegen und den Ausschnitt der Vorlage wählen. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm bringt man nun die Vorlage in das gewünschte Format und druckt diese so groß wie möglich aus, weiße Ränder schneidet man weg.
Nun teilt man die Vorlage durch Falten des Papiers in 12 oder 16 gleiche Teile. Mit Bleistift oder Zeichenkohle zeichnet man sich ein maßstäbliches, dünnes Raster auf die Leinwand. Anschließend überträgt man die Formen grob mit Bleistift auf die Leinwand.
Zuerst gestalte ich dann in der Regel den Hintergrund und die großen Flächen mit dünner, aber deckender Ölfarbe. Anschließend arbeite ich Stück für Stück das Motiv aus. Ich gehe dabei bei Motiven ohne Farbverläufe farbenweise vor und lasse das Bild zwischendurch trocknen. Bei Farbverläufen mische ich die Farben beim Auftragen auf die Leinwand mit einem weichen Rindshaarpinsel. Dickere Farbschichen trage ich mit einem Chinaborstenpinsel auf, dabei erhält das Bild eine unebene Oberfläche, was sehr plastisch wirkt. Ganz zum Schluss male ich die feinen Details mit einem Rotmarderpinsel oder umrahme die Motive mit schwarzer Farbe.